Seit dem Corona Lockdown zeichnet unser Luca wie der Wilde. Figuren, Gesichter … und irgendwann dann (nach eigenen Angaben) eine Graphic Novel. Es ist schon verrückt, was alles passiert ist mit dem viren-technischen Reingrätschen ins Schulsystem. Freilich nicht für alle lustig und vorteilhaft – manche aber konnten die neuen Freiräume auch wirklich nutzen. Weil eben nicht nur Zeit, sondern auch Engerie da war, 2x 45 Minuten Schulweg entfielen … und eine gewisse Ruhe und Fokussiertheit entstand.
Nach den Sommerferien war der größte Wunsch unserer Kinder: bitte alles wieder wie im März! Denn bei gleichermaßen beibehaltenem Lehrplan gab es beispielsweise keine Noten. Der Effekt war wider jedem Generalverdacht bayerischer Kultusminister (wo abgesehen davon ohnehin ein Bundeskultusminister hundert Mal sinnvoller wäre, bei Deutschland weit gleichem System und Standard): unsere Kinder lernten viel lieber, oft vollkommen von sich aus, waren entspannter bis fast schon befreit, nahmen die Aufgaben umso wichtiger.
Danach waren dann statt 28 SchülernInnen nur mehr 14 gleichzeitig in der Klasse: und auf einmal war es ruhig, wurde es rücksichtsvoller, LehrerInnen hatten Zeit. Es ist ja gut und recht, hunderte Millionen Euro in Innovationsförderung zu stecken, die wirklich Zukunft aber (so auch in politischen Sonntagsreden zu hören) wären unsere Kinder. Die frustriert in übervollen Gruppen Lehrpläne durchjubeln, abfragen und weiter gehts.
In Baden-Württemberg soll jetzt noch aus »Effizienzgründen« und Lehrermangel der Kunstunterricht entfallen. Ästhetische Bildung ist ja nicht lebensnotwendig, klar. Und warum Neubaugebiete so aussehen, wie man es sieht, tja, von nichts kommt nichts. Dafür sitzen in Konzernen und Regierungen lauter Juristen und Volkswirte, die in Parallelwelten die unseren Gestalten. Ein wenig mehr Kunst, Soziologie, Philosophie … würde sich am Ende aber vielleicht alleine dadurch rechnen, weil sie nicht mit beinhartem Pragmatismus unsere Welt aus Kosten- und Ertragsgründen an die Welt fahren würden. Schade, dass man unsere Kinder einerseits so überfordert – und gleichzeitig ihr Potenzial in keiner Weise nutzt. Es ginge auch anders.
Ach, eigentlich wollten wir ja nur ein Bild von Luca zeigen, für den Jahreskalender in Kunsterziehung … cool, bleib dran Lucky Luca!-)