ja, es ist vollbracht.

ein etwas »unrundes« und anstrengendes jahr geht zu ende – immerhin aber mit vielen schönen und sinnvollen, wichtigen projekten, zahlreichen auszeichnungen, der begegnung mit vielen angenehmen, ähnlich denkenden menschen, die hoffnung machen … wir wünschen ihnen, ja, so altmodisch es klingt, doch erst recht und umso mehr, besinnliche weihnachen und ein gutes, gesundes neues jahr. wir haben traditionell vom 21.12. bis zum 6.1. das büro geschlossen – bis dahin werden auch keine emails abgerufen … genießen sie diese besonderen tage!

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J
B
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Grüße aus Wien! (und nach Wien)

Endlich gab es wieder Grund für uns zu Feiern: bei der »Joseph-Binder-Award«-Ceremony wurden zwei Arbeiten der designgruppe koop ausgezeichnet. Das Leitsystem im Landratsamt Marktoberdorf bekam (bereits beim dritten Award) eine Anerkennung, das Erscheinungsbild der kieferorthopädischen Praxis Dr. Fourné sogar eine Auszeichnung in »Silber«. Edelmetall (in Form großartiger Acrylobjekte) erhielten – bei knapp 800 Einreichungen aus der ganzen Welt – lediglich 42 Arbeiten. Große Freude!

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Wahl

Das Quälen der Wähler

Eigentlich ist es ja so etwas, wie der Höhepunkt in einer Demokratie, und man wünscht sich geradezu die Qual der Wahl, weil es so viele gibt, die man unterstützen möchte. Stattdessen möchte man sich ob der Plakate nach jeder Ortsdurchfahrt lieber erbrechen. Natürlich ist das Plakat nicht Medium komplexer Thematisierungen, dafür hat der Mensch die Bücher erfunden, aber was bitte mutet man hier den Bürgerinnen und Bürgern bitte zu?

Das infantile »Ich will« der Grünen sagt immerhin manchmal noch, was ein Ziel sein könnte im Gegensatz zum Söder’schen »Bayern gegen den Rest der Welt«. Was bitte unterscheidet eigentlich die (erhaltens- und schützenswerte) bayerische Lebensart von der Hessischen? Hätte man doch nur zu besseren Zeiten die 17%-Hürde eingeführt! Egal. Die FDP verharrt in ihrer Liebe zur Euroskala – witztig ist diese Grundschul-Ästhetik in Kombination mit ikonografisch-bayerischen Trachtenträgern immerhin, wenn auch ohne Absicht. Die Linke lodert an manchen Ecken rot auf und stellt wenigstens ab und an sinnvolle Fragen. Und die SPD, ja mei, sie zeigen halt, was Plakate nicht können. Denn dass man Versalien in fett und kursiv im Mengentext halt nicht lesen kann, lernt man im ersten Semester. Ohje. Es ist erschütternd, die wichtig »das Soziale« wäre – und wo ihre Urheber hin geraten sind. 

Statements liefern dafür die Freien Wähler, beispielsweise »Handeln statt reden«. Wie oft wäre man froh gewesen, unsere Regierung hätte weniger gehandelt! Und lernt man Kindern nicht schon, vor dem Reden, erst recht dem Handeln, zu Denken? Also: Mehr denken, dann plakatieren. Mit welcher Absicht, welchem Ziel oder Bedarf so dringend gehandelt werden müsste – wir erfahren es nicht, erahnen aber, es werden nicht die – vermutlich ökonomie-konträren – Themen sein. 

Egal, alles besser wie die rechten Besitzstandswahrer der AfD. Sie wollen mehr Sicherheit (auf dem Land, wo man sich im Dunkeln nicht aus dem Haus traut!) und sehen in der »Abschiebung« das Ideal der Demokratie. Auf hier fühlt man sich von Feinden umstellt und sieht den Präventivschlag als legitim. Witzig oder traurig, dass immer die »wohlhabenden alten weißen Männer« um jeden Preis erhalten und bewahren wollen und in nichts eine Bereicherung sehen, sondern nur Bedrohung (wider ihrer Bereicherung). Vielleicht wissen sie ja, von was sie reden – weil ja eben von nichtsvon nichts kommt. Die Frage ist nur, wer schützt uns vor diesen Menschen, die so genau wissen, wer kommen und bleiben darf und was Lebensqualität ausmacht? Ich hoffe, die gequälten Wähler!

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Fluch
Segen
Himmel

»Digitaler Tag«

Der Landkreis Neu-Ulm veranstaltete in Senden (ja, es gibt hinter dem Möbelhaus noch einen Ort!) einen »Digitalen Tag« mit beeindruckend umfangreichem Programm – nicht ohne Grund, denn das Thema digitale Medien treibt Kinder, Jugendliche, Eltern, Lehrer … um. Was hilft, was schadet, was nützt, was … Den Hauptvortrag mit dem Titel »Digitalisierung – Fluch, Segen, Hilfe, Himmel, Hölle?« hielt Andreas Koop. Kritisch und hintergründig ging es dabei um emotionales und ideologisches, pragmatisches und fragwürdiges … Im Anschluss daran fand eine Podiumsdiskussion statt, bei der Lehrer, Schulleiter, Bürgermeister Raphael Bögge und Schulamtsleiter Dr. Ansgar Batzner (er organisierte den Tag) miteinander Fragen nach Haltung, dem richtigen Maß und der eigenen Verantwortung diskutierten.

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Westbayern oder Ostschwaben?

Der Landkreis Neu-Ulm spielte in diesem Jahr eine dominante Rolle! Zum bayerischen Doppeljubiläum (100 Jahre Freistaat, 200 Jahre Bayerische Verfassung – eine wunderbare, nur am Rande, doch leider ohne jede juristische Relevanz. Hier stünde beispielsweise, dass Eigentum verpflichtet!) veranstaltete die Stadt Illertissen und der Landkreis Neu-Ulm einen Festakt mit Podiumsdiskussion. Dem gingen die Reden von Bürgermeister Eisen, Landrat Freudenberger und (und etwas arg rosa-blau-weiß) der Ex-Ministerin Beate Merk voraus. Auf der Bühne war dann eine lustige Mischung »bayerischer« Personen: Bezirksheimatpfleger Peter Fassl, der großartig-sympathische ehem. Abtprimas von St. Ottilien, Notker Wolf, die Filmemacherin (quasi tagesaktuell zu ihrem Film »Landrauschen«) Lisa Miller, der von Marketing- und Bayern-Glauben vereinnahmte Ex-Fußballer Paul Breitner und eben Andreas Koop – der auf Breitners Vorschlag, Schwaben (das keiner kennt) doch in »Ostbayern« umzubenennen, weil Bayern jeder kennt und liebt, meinte, man solle doch lieber Oberbayern in Westschwaben ändern (oh mein Gott!).

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beyond forgetting 1938/2018

Eine ganz besondere Veranstaltung fand Ende Juli in Coburg statt: das internationale Symposium »beyond forgetting 1938/2018«, veranstaltet von Prof. Gerhard Kampe und der Hochschule Coburg. Dabei ging es um einen transdisziplinären Diskurs internationaler Künstler, Designer und Zeitzeugen mit Workshops, Vorträgen und Ausstellungen. Im kleinen Rahmen nur, an einem einfach nur wunderbaren Ort – dem ehemaligen Güterbahnhof. Internationale SprecherInnen behandelten u.a. verschiedene Fragen und Perspektiven zur Erinnerungskultur (Verfolgung, Exil, Mahnung …). Andreas Koop sprach dabei über die Visualität der »alten« und der neuen Rechten.

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Sym
posium
ABK

»Body, theory and poetics of the performative«

Hieß das Symposium an der ABK (Staatl. Akademie der Bildenden Künste) in Stuttgart und war auch der Auftakt für den gleichnamigen neuen Master-Studiengang. Eine schöne Veranstaltung mit dem Charme der Kunst, Vorträgen von Alenka Zupancic und (dem einfach großartigen) Slavoj Žižek – und einer Performance von Discoteca Flaming Star (unseren Freunden und den Organisatoren dieses Symposiums, Wolfgang Mayer und Cristina Gomez Barrio – danke für die Einladung!) zusammen mit Felix Ensslin.

Box
horn

Nicht ins Boxhorn jagen lassen!

Bei der FH Aachen entsteht, man würde es nicht denken, das älteste, von Studierenden initiierte Designmagazin Deutschlands. Und im Juli erschien – in einer limitierten Auflage – die 34. Ausgabe. In der geht es um die zentrale Frage: Welche Verantwortung tragen Designerinnen und Designer? Ein Thema, ein Aspekt, der immer mehr an Bedeutung gewinnt und offenbar (Gott sei Dank!) auch viele, gerade junge DesignerInnen beschäftigt. Im Heft ist ein ausführliches Interview mit Andreas Koop, der zu vielen Fragen im Kontext Gesellschaft, Politik, Ökologie und Werte Antworten parat hat. Ein wichtiger Bereich des Gesprächs dreht sich zudem um die »Inklusion« – und was Design dazu für Antworten, Optionen und Haltungen hat, oder haben kann. Mehr zum Boxhorn: Boxhorn Magazin

Glent
leiten

Ein Museumsgelände zum Begreifen

Im neuen Empfangsgebäude des oberbayerischen Freilichtmuseums Glentleiten wurde kürzlich ein weiterer Baustein der Inklusion realisiert: ein taktiles Museumsgelände mit allen Gebäuden, den markanten Bäumen und den topografischen Eigenheiten. Im Maßstab 1:500 fertigte der Lechtaler Bildhauer Ernst Schnöller (er hat das Foto gemacht und ist deshalb leider nicht mit drauf!) in Abstimmung und nach den Vorgaben von Andreas Koop an. Dem gingen einige Tests in der Umsetzung und auch ein »Test-Tasten« voraus. Beate Lohner M.A. und Direktorin Dr. Monika Kania-Schütz freuten sich nach der Aufstellung über das neue Angebot – und auch über das Interesse der Besucherinnen und Besucher, die alle gleich neugierig an das Modell gingen.

Ein
kurzer
Nachruf

Nikolai Borg ist gestorben

Am 22. Januar 2018, also wenige Tage vor seinem 99. Geburtstag ist Nikolai Borg in Klagenfurt gestorben. Mein ältester Freund und Kollege wurde, so muss man es leider wirklich sagen, von der Last seines Alters erlöst. Eine Frage dabei ist natürlich noch: Was bleibt? Was bleibt von einem Leben voller Arbeit? Es ist vermutlich ein durchaus repräsentatives Vergessen, das den Gestaltern ganz allgemein meist bevorsteht. Die Auftraggeber, sicherlich im »Falle Borgs«, kennt jeder: Schiesser, Bahlsen, Danone. Wer dafür gearbeitet hat – tja. Eines blieb ihm leider trotz seiner Ausdauer und seinem Bemühen nicht vergönnt: die Anerkennung als Schöpfer des »VW«-Logos. Da hat ihn bis zuletzt ganz elend »gefuchst« – wie ihn gleichermaßen die kleine Biographie der design|er|leben-Reihe von designaustria gefreut hat. Er war der Anfang – und es war der Beginn einer besonderen Freundschaft. Jetzt ist Ende. Schade – Sie fehlen mir, lieber Herr Borg!

anders:
anders

Gastarbeiter auf dem Land – anders:anders

Nach fünf bayerischen Freilichtmuseem folgte jetzt das erste bei den Baden-Württembergischen Nachbarn. Die Sonderausstellung »Zwischen den Welten – Gastarbeiter auf dem Land« behandelt das Thema der zwischen 1955 und 1973 (meist aus Südeuropa) nach Deutschland gekommenen Arbeitsmigranten. Insgesamt immerhin 14 Millionen Menschen, von denen zwei Millionen dauerhaft geblieben sind und mit ihren Kindern und Enkeln das Gesicht und die Identität der Bundesrepublik prägen. Manche heute wieder einmal aufkommende Diskussion müsste also wahrlich nicht geführt werden! Stattdessen berührt der Spruch von Max Frisch aus dem Jahr 1979 noch immer: »Man hat Arbeitskräfte gerufen und es kommen Menschen.«

Die »Gastarbeiter«-Ausstellung ist eine von insgesamt sieben unter dem Motto »anders:anders« – die von den »Sieben (Freilichtmuseen) im Süden« initiiert wurde. Sie alle behandeln das anders-sein im ländlichen Raum unter den verschiedensten Aspekten und Blickwinkeln. Zu sehen ist die Ausstellung in Wolfegg bis zum 3. November 2018 – es sind darüber hinaus noch eine Reihe von Veranstaltungen geplant. Dabei geht es auch um das Sammeln von Geschichten, neue Formen der Partizipation und Vermittlung … also viel spannendes und bestenfalls unerwartetes.

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Museum Illertissen – wirklich!

Jessasmarie, war das ein weiter Weg! Zwar nicht ins Vöhlinschloss selbst, sondern zum Museum – und seinen Inhalten. Die Einbindung verschiedener Gruppen (und Interessen), die Begleitung der Arbeitsgruppen (hier nochmals unser großer Dank an Frau Dr. Kunz-Ott von der Landesstelle der nichtstaatlichen Museen in Bayern!), eine Schreinerei, die kurz vor Fertigstellung in Insolvenz ging, statische Fragen … unglaublich! Jetzt aber ist es fertig und leistet doch weit mehr, als ein »klassisches Heimatmuseum«. Denn es werden gerade auch Fragen danach gestellt, wie und warum sich diese verändert, wann und wie etwas zur Heimat wird, warum man sie vielleicht verlässt … und so geht die Geschichte des Ortes, die wir eben nicht als Summe der Gebäude und Straßen sehen, sondern die der Menschen (und zwar alle, die hier sind und waren), bis ins heute. Syrische Flüchtlinge kommen ebenso zu Wort, wie die erste alemannische Illertisserin aus einer jüngeren archäologischen Grabung. In der Rede zur Eröffnung wurde dies alles, der Weg und das Ergebnis, von Andreas Koop nochmals anschaulich und amüsant präsent. Und: Ende gut, alles gut!

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m
s
p

Typo-Workshop in Pfronten

Schrift ist gemeinhin für die meisten etwas, das vorhanden ist, wie das Wasser im Hahn und der Strom in der Steckdose. Die Arial könnte man mit Leitungswasser vergleichen, wenngleich dieses auch mehr kostet! Schriften kennenzulernen, dafür zu sensibilisieren, die Möglichkeiten, Varianten, Optionen, Differenzierungen … zu sehen, zu verstehen und damit zu gestalten, war Ziel des Typografie-Workshops, den Nadine Koop an zwei Vormittagen an der Mittelschule Pfronten mit vier Klassen gemacht hat. Großes Interesse, viel Kreativität und zum Schluss auch Stolz auf die eigenen Arbeiten war das Ergebnis!

informieren
orientieren
inspirieren

Das neue Empfangsgebäude an der Glentleiten

Orientierung und Information – das war die Aufgabe im neuen Empfangsgebäude des Oberbayerischen Freilichtmuseums Glentleiten. Gelöst wurde dies über Medien, die unterschiedlicher nicht sein könnten: von klassischen Piktogrammen an wichtigen Wandpositionen über einen zentralen Wegweiser mitten im Gebäude, Monitore mit tagesaktuellen Informationen, den Preisen und einer Begrüßung gehörloser Besucher bis hin zu einem Schiebeleisten-System, das von den Liednummern in Kirchen inspiriert, verschiedene Informationen anzeigt.

In enger Abstimmung mit Bauherr (Bezirk Oberbayern), Nutzer (Museum) und den Architekten (Florian Nagler) entstand ein System des Leitens, Orientierens und Informierens, das sowohl alle Sinne anspricht, also auch »medial« quasi Jahrhundert-übergreifend spielt. Ergänzt wird dies alles noch in Kürze durch einen interaktiven Medientisch und ein taktiles Geländemodell aus Holz.

Info-Stelen informieren zudem über den Freundeskreis des Museums (gleich mit der Gelegenheit, auf dem Pult seinen Mitgliedsantrag auszufüllen!) und das »Schwester-Museum« in Amerang, im Chiemgau. Wie bereits zum Ankommen begrüßt, verabschiedet die Besucher ein Info-Objekt, das auf Veranstaltungen und besondere Termine hinweist. Foto: Bezirk Oberbayern, Archiv FLM Glentleiten, Foto: Bäck.

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werk
raum
bregenzer
wald

CIPRA Deuschland in Österreich

Von der CIPRA kam der Gedanke im Kontext des Themas und Symposiums »traditionelles Handwerk als immateriellen Kulturerbe« auf, ob man nicht im Allgäu etwas ähnliches entwickeln könnte, wie der »werkraum bregenzerwald« in Vorarlberg.

Dieses kleine österreichische Bundesland könnte ja ohnehin gerade für das Allgäu in vielem – durch vergleichbare Landschaft, Geschichte, Klima, Topografie usw. – ein gutes Vorbild sei. Manches müsste man wahrlich nicht »neu erfinden«, sondern nur adaptiert, angepasst »nachmachen«. Was Architektur angeht, Dorfentwicklung (wo es auch schöne Wohnungen gibt und nicht nur Einfamilienhäuser), Öffentlichen Verkehr, Landwirtschaft und so weiter.

Die Frage bei der ganztätigen Exkusion war also: was kann man vom »werkraum bregenzerwald« lernen, was wäre vergleichbar, übertragbar – und was ist hier anders an Voraussetzungen, Erwartungen und Möglichkeiten. Andreas Koop hielt in diesem Zusammenhang einen Vortrag über das Symposium »Stadt.Land.Schluss.« und erzählte von Chancen, Restriktionen, Offenheit, Voraussetzungen … um auch im ländlichen Raum etwas zu bewegen. Oder wenigstens vorstellbar zu machen, dass sich etwas bewegen sollte …

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