Tastmodell für das Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau

Im Rahmen eines Gestaltungswettbewerbs ging es um die inklusive Darstellung des (heutigen) Geländes der KZ-Gedenkstätte Dachau. Eine nicht einfache Aufgabe, da dieses darzustellende Gelände sehr groß ist, einzelne Gebäude aber über ihre Form erkennbar sein sollten – und eine Armlänge ist endlich. Dazu kam ein zweites Modell mit einem bestimmten Ausschnitt, wo sich die Frage stellte, ob es sinnvoll ist, den Maßstab zu wechseln. Weitere Fragen waren: Muss sich das Tastmodell in das vorhandene Signaletik-Konzept einordnen (wenn ja, warum machen die Gestalter das dann nicht)? Was ist mit Vandalismus? Muss ein Bezug zur Architektur des Doku-Zentrums geben? Sind Beschriftungen bei diesen Maßstäben noch unterzubringen? Und so weiter …

Unser Ansatz war ein »Solitär«, bestehend aus zwei Anwendungen – die diese Anforderungen autark leisten. Grundmaterial von Objekt, also Trägerplatte und Socken, wie auch die Nicht-Lagerbereiche, ist Feinbeton. In den wiederum mit farbigem, leicht transparentem Kunstharz die verschiedenen zu differerierenden Bereiche ausgegossen und markiert werden. Über die Farbflächen stellen sich gute Kontraste her, die Differenzierung erfolgt also über Farbe, sich kontrastierende Flächen und eine unterschiedliche Haptik. Die Beschriftung erfolgt dann über eine Braille- und parallel Pyramidenschrift, bzw. Piktogramme und eine Legende.

Neu war für uns hier die Dimension des Modellbaus! In unserer Werkstatt entstanden Betonelemente aus verschiedenen Materialien, Gebäudemodelle aus Ton, das Kunstharz war einzufärben, zu gießen, Schalungen hier, Trennelemente aus Metall da … nach dem wir fertig waren wussten wir so in etwa, wie es gehen würde! Erfolg hatten wir auch keinen, obwohl die Diskussion bei der Vorstellung recht ermutigend war, die Experimentierfreude z.B. bei Frau Badura, der (damaligen) Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderung in Bayern (das heißt wirklich so) vielversprechend war …

Auftraggeber
KZ-Gedenkstätte Dachau