Ein Signaletik-Konzept für das DESY Hamburg

Nicht so bekannt wie das CERN, aber auf seinen Gebieten durchaus ähnlich wichtig, ist das DESY, das Deutsche Elektronen Synkronotron in Hamburg. Es steht auch in eher Verbindung und Kooperation mit der Universität Hamburg. In Summe kann man sagen, ist es beinahe eine kleine Stadt in der großen Stadt – mit einem entsprechenden Bedarf an Orientierung. So wurde ein geladener Wettbewerb ausgeschrieben, an dem neben unserem Büro beispielsweise auch Andreas Uebele aus Stuttgart und Integral Ruedi Baur Paris eingeladen waren. Den Zuschlag bekam, leider, ein Hamburger Büro mit einem hanseatisch zurückhaltenden Ansatz.

Da dieses Projekt aber sehr gut demonstriert, dass eine intelligente, wie auch intuitiv nutzbare Signaletik mehr ist, als die Summe ihrer Schilder, sind hier eine Reihe von Einblicke in unser Konzept zu sehen. Da ist zum ersten bereits eine differenzierte Bereichskennzeichnung, eine ausbaufähige Erschließungslogik – was man von wo am sinnvollsten erreicht – wie auch eine adaptierbare, erweiterbare Umsetzung, die zudem ein wenig der Identität der Forschungseinrichtung visualisiert.

Parallel zur Beschilderung wurde auch ein digitales Navigationskonzept erarbeitet: über die Nutzung des Smartphones. Es differenziert zudem noch eine reine Wegweisung und ein »Flanieren« anbietet. Bei letzterem bekommt man weitere Informationen zu den Gebäuden und ihrer Funktion – denn auch das DESY-Personal kennt sich meist nur dort aus, wo man jeweils selbst arbeitet.

Ach, noch zu erwähnen: die Schrift. Intern hieß sie immer »Hamburg Nebel«, offiziell aber »DESY Atom« und »DESY Neutrino« – sie wurde von unserem Freund und Kollegen Prof. Alessio Leonardi für und mit uns entwickelt – auf den Buchstabformen sind dabei einzelne Atome unterwegs, wie eben unter der Erde des DESY auch.

Auftraggeber
DESY/Uni Hamburg