Olympische Spiele 1972 in München –
50 Jahre später auf einer Spurensuche des
Münchner Stadtmuseums

25 Themen an Orten, die unübersehbar mit den Olympischen Spielen vor 50 Jahren in München verbunden sind – und solche, die man nicht vermutet hätte: Dort stehen vom 1. Juli bis 31. Dezember 2022 Info-Elemente, komplettiert durch eine digitale Vertiefungsebene und ein umfangreiches Buch.

Dass 50 Jahre nach den Spielen in München die Plakate heute in Galerien gehandelt werden, hätte man damals vermutlich nicht erwartet. Und auch von den Zweifeln bei der Vorstellung dieser Entwürfe kann man heute mit eigenen Erfahrungen nur vermuten.

Weil das visuelle Erscheinungsbild der 72er Olympiade so stark war und ist, wurde die Aufgabe, eine »Olympische Spurensuche« zu gestalten, nicht einfacher. Klar, den Bezug zur originären Veranstaltung herzustellen, ist kein Problem, im Gegenteil – aber es sollte ja gerade kein »Reprint« werden: das Ziel war, statt Kopie und Fortführung sollte es Zitat und Referenz werden. Das setzte eine behutsame Verwendung der einstigen visuellen Parameter und Gestaltungselemente nahe: das Farbklima, klar, weiterhin ohne Schwarz-Weiß-Rot natürlich, aber nicht in der »alten Ordnung« und mit anderen Anteiligkeiten … die »Univers«, auch, aber in geringerer »Dosierung« – ihr an die Seite gestellt wurde eine Art Komplementär: eine zeitgenössische Antiqua, also etwas, das die geliebte, positiv konnotierte, freudig erwartete »Modernität« damals gründlich gestört hätte. Gerade sie aber zeigt spätestens auf quasi paradoxe Weise die Zeitgenossenschaft zu 2022 und Originärität der für ein halbes Jahr in München präsenten »Außen-Ausstellung«.

Medienübergreifend ist diese Spurensuche dazu noch, und auf recht umfassende Weise: im Stadtraum (mit einer gewissen »Verdichtung« im Olympischen Park) findet man von Juli bis Jahresende insgesamt 25 Info-Elemente – drei davon sind als Bänke umgesetzt, damit auf dem »Gipfel« des Olympiabergs nichts im Weg und Blick steht – die manch bekanntes und viel vermutlich unbekanntes zur Olympiade 1972 berichten. Weil aber der Platz überaus endlich ist auf solchen Objekten, gibt es eine digitale Vertiefungsebene, die mit QR-Codes »erreichbar« ist und weitere Texte, Bilder, Audio- und Videodateien bietet …

Als drittes Medium gibt es noch das Gedruckte – damit auch vom Jubiläum etwas bleibt und in dem alle umfassenden Inhalte nochmals gesammelt enthalten sind. Und das in aller Ruhe auf dem Sofa, bei Sturm und Schnee gelesen werden kann.