Eine inklusive Ausstellung – »Steinreich«

Stein ist an sich eine dankbare Sache, wenn es um taktile Aspekte geht: er ist hart und stabil, hält also Tausende von Händen aus (so sie denn viren-technisch überhaupt zugreifen dürfen!-) ist interessant zu fühlen und dabei überraschend vielschichtig und unterschiedlich, was die Gesteinsarten angeht. Also war klar, die Stein-(Dauer-)Ausstellung soll eine inklusive, taktile werden. Im niedrigen Stall und der Tenne daneben wurde sie realisiert, wo es auch noch ein raumhohes »Lapidarium« mit Werkstücken gibt – und viel Platz für Vorführungen und Mitmach-Angebote. Das alles, klar: in einem wunderschönen Haus aus Stein.

Vom Eingang an führt ein Geländer die Besucher – diese physische, greifbare »Führungslinie« bringt die Hände der Interessierten zu Tafeln, taktilen Infografiken, rauf und runter zu Werkstücken und Werkzeugen … die wiederum Taster haben für Audio-Sequenzen, bei denen man hört, wie die jeweile Bearbeitung klingt. Man sieht und spürt, wie sich unterschiedliche Gesteinsarten anfühlen, in welchen Arbeitsschritten eine Volute entsteht … Parallel dazu gibt es eine Broschüre mit allen Texten in »Leichter Sprache« und auch einen Audio-Guide, zu dem in der Ausstellung die jeweiligen Verlinkungen sind.

Barrierefrei und inklusiv, unterfahrbar und tastbar, Video- und Audio-Einbindung, taktil und ästhetisch anspruchsvoll mit interessanten, unerwarteten Aspekten wird das Thema »Naturstein im ländlichen Franken« präsentiert. Für alle – mit und ohne Handicaps, für Große und Kleine, Laien und Kundige. Das ist eben auch der Unterschied von »nur« barrierefrei und inklusiv.